1. Die richtige Google Ads Kampagnenstruktur für eCommerce
Ein strukturiertes Kampagnensetup ist entscheidend für die Performance und Skalierbarkeit. Eine unklare Struktur führt oft zu ineffizienten Budgets, schlechter Steuerbarkeit und höheren Kosten.
1.1. Die bewährte SKAG- und STAG-Strategie
- Single Keyword Ad Groups (SKAGs)
Diese Methode verwendet eine Anzeigengruppe pro Keyword, um maximale Kontrolle über die Anzeigentexte und Gebote zu gewährleisten. Durch diese Granularität können Anzeigen sehr gezielt ausgespielt werden.
Nachteil: Hoher Verwaltungsaufwand und potenzielle Einschränkungen durch Googles „Close Variants“-Regelung. - Single Theme Ad Groups (STAGs)
Eine moderatere Alternative zu SKAGs, bei der thematisch verwandte Keywords in einer Anzeigengruppe gebündelt werden. Diese Strategie reduziert den Verwaltungsaufwand, bietet aber dennoch Kontrolle über Relevanz und Budgetzuweisung.
1.2. Kampagnenarten im eCommerce: Was funktioniert am besten?
Performance Max (PMax)
Googles KI-gesteuerte Kampagnenform vereint Shopping, Display, YouTube und Suchnetzwerk. Besonders für skalierende eCommerce-Unternehmen kann PMax eine starke Ergänzung sein, wenn genug Daten für maschinelles Lernen vorliegen.
Standard Shopping vs. Smart Shopping
Standard Shopping: Mehr manuelle Kontrolle über Gebote, Keywords und Placements.
Smart Shopping (bzw. PMax): Nutzt KI zur Gebotsautomatisierung, bietet aber weniger Transparenz. Für Einsteiger eine gute Option, doch Skalierung erfordert oft den Wechsel zu Standard Shopping.
Dynamische Suchanzeigen (DSA)
Perfekt für große Produktkataloge, da Google automatisch relevante Suchanfragen abdeckt. Empfehlenswert als Ergänzung zu bestehenden Suchkampagnen.
YouTube Ads & Display Retargeting
YouTube Ads sind ideal für Branding und Top-Funnel-Traffic, besonders mit TrueView for Action oder Shopping Ads.
Display-Remarketing ist essenziell, um Besucher erneut anzusprechen und Conversion-Raten zu steigern.
2. Skalierungsstrategien für Google Ads Budgets im eCommerce
Ein gut laufendes Kampagnensetup ist die Grundlage, aber um das Geschäft wirklich zu skalieren, muss das Budget strategisch angepasst werden.
2.1. Horizontale vs. vertikale Skalierung
Horizontale Skalierung:
- Neue Kampagnentypen hinzufügen (z. B. YouTube, Display, DSA).
- Internationale Märkte erschließen (z. B. Kampagnen für verschiedene Länder mit lokalisierter Ansprache).
- Erweiterung der Keyword- und Produktpalette, um neue Zielgruppen zu erreichen.
Vertikale Skalierung:
- Erhöhung des Budgets für bereits erfolgreiche Kampagnen.
- Verbesserung der Conversion-Rate durch A/B-Tests in Landingpages & Anzeigen.
- Einsatz von Gebotsstrategien wie „Ziel-ROAS“ oder „Maximierung des Conversion-Werts“, um den Umsatz zu steigern.
2.2. Skalierung durch smarte Gebotsstrategien
Ziel-ROAS (Return on Ad Spend)
Besonders effektiv für eCommerce, da Google das Budget so optimiert, dass es den gewünschten ROAS erreicht.
Empfehlung: Mindestens 50 Conversions pro Monat für optimale Ergebnisse.
Maximierung des Conversion-Werts
Sinnvoll, wenn das Hauptziel die Umsatzsteigerung ist. Google priorisiert dann höherwertige Verkäufe, aber es fehlt die direkte Kontrolle über den ROAS.
Manuelle CPC-Gebote vs. Automatisierte Gebote
Bei Skalierung ist es meist sinnvoll, von manuellen Geboten auf Smart Bidding umzusteigen, da Googles Algorithmen größere Datenmengen effizienter verwalten.
Tipp: Erst den Wechsel zu „Erweiterter CPC“ testen, bevor man vollständig auf Automatisierung setzt.
2.3. Kampagnenbudget richtig erhöhen – ohne Algorithmus-Reset
Eine zu schnelle Budgeterhöhung kann die Lernphase der Kampagne stören. Folgende Faustregeln helfen:
- Budgeterhöhung um max. 20–30 % alle 3–5 Tage, um Google Zeit zur Anpassung zu geben.
- Bei hoher Volatilität: Alternativ mit separaten Testkampagnen arbeiten, um Skalierungsrisiken zu minimieren.
- Bei Ziel-ROAS-Kampagnen: Erst das Budget erhöhen, dann schrittweise den Ziel-ROAS anpassen, um den Algorithmus nicht zu überfordern.
2.4. Audience-Strategien zur Skalierung
Lookalike Audiences (Similar Audiences)
Google erstellt automatisch Zielgruppen, die bestehenden Kunden ähneln – ideal zur Skalierung.
RLSA (Remarketing Lists for Search Ads)
Anpassung der Gebote für frühere Besucher, um Conversions zu maximieren.
YouTube-In-Stream & Discovery Ads für Retargeting
Effektiv für High-Value-Kunden und Wiederholungskäufe.
3. Intra-Day Ads Scaling: Dynamische Budgetanpassung für maximale Effizienz
Was ist Intra-Day Ads Scaling?
Intra-Day Ads Scaling bezeichnet die Anpassung von Google Ads Budgets innerhalb eines Tages basierend auf Echtzeit-Performance-Daten. Dabei werden Budgets, Gebote und Anzeigenschaltungen während des Tages strategisch erhöht oder gesenkt, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Vorteile von Intra-Day Ads Scaling
- Maximierung der Performance in Peak-Zeiten
- Effiziente Budgetnutzung
- Bessere Kontrolle über den ROAS
- Reduzierung von Streuverlusten
- Optimierung für verschiedene Zielgruppen & Produkte
Technische Umsetzung von Intra-Day Scaling
Google Ads Scripts & Automatisierungen
Mit Google Ads Skripten können Budgets und Gebote basierend auf Echtzeit-KPIs angepasst werden.
Automatisierte Regeln in Google Ads
Regeln können definiert werden, um Budgets oder Gebote zu bestimmten Zeiten oder basierend auf Conversion-Raten anzupassen.
Manuelles Monitoring & Anpassung
Werbetreibende können über Google Ads oder externe Tools (z. B. Optmyzr) die Performance stündlich überwachen und Anpassungen vornehmen.
Fazit: Skalierung mit System und Strategie
Google Ads bietet eCommerce-Unternehmen enormes Wachstumspotenzial – wenn Kampagnenstruktur, Budgetmanagement und Skalierungsstrategie optimal abgestimmt sind.
- Strukturierte Kampagnensetups mit klaren Segmentierungen
- Gezielte Budgetskalierung ohne den Algorithmus zu überfordern
- Smarte Gebotsstrategien für maximale Effizienz
- Retargeting & Audience-Strategien zur Performance-Steigerung
Mit diesen Best Practices lässt sich das Budget sinnvoll skalieren, während die Profitabilität erhalten bleibt – die Basis für nachhaltiges Wachstum im eCommerce.
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